Werkbundakademie Darmstadt e.V.

Seitdem Künstler der Künstlerkolonie Mathildenhöhe, Peter Behrens, Joseph Maria Olbrich und Karl Julius Scharvogel, 1907 den Deutschen Werkbund in München mit gründeten, gab es viele  Ereignisse und  Stationen im Verhältnis von Werkbund und Darmstadt. So hatte z.B. die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Werkbunds von 1971 bis 1986 ihren Sitz im ehemaligen Atelierhaus, dem Ernst-Ludwig-Haus auf der Mathildenhöhe. Von dem jährlichen Zuschuss der Stadt Darmstadt konnten bis heute Werkbundveranstaltungen in Darmstadt finanziert werden.

Daraus entstand zunächst das Laboratorium der Zivilisation/ Akademie Deutscher Werkbund, dann seit 1998 als Nachfolger die Werkbundakademie Darmstadt als gemeinnütziger Verein. Unter dieser neuen Bezeichnung richtete die Werkbundakademie 1998 den Werkbundtag zum Thema: Von der Industriegesellschaft zur Kulturgesellschaft – Arbeit im Wandel, aus. Seitdem fand der Werkbundtag in jährlicher Folge und in jeweils anderen Bundesländern statt.

In den folgenden zehn Jahren konzentrierte sich die Werkbundakademie auf Veranstaltungen und Stellungnahmen, die Entwicklungen Darmstadts exemplarisch behandelten: u.a. Themen wie Designstandort Darmstadt, Aufgaben von Designsammlungen, Zukunft der Rheinstraße, kultureller Topos „Mathildenhöhe“, Architektur und Stadtbild im Medium der Fotografie. Dazu haben wir einen neuen jährlichen Preis entwickelt, der „Darmstädter Stadtfotograf“. Seit  2001 haben sich bisher sieben Fotografen mit Architektur und Städtebau Darmstadts bzw. mit der „Wissenschaftsstadt Darmstadt“ beschäftigt und ihre Arbeiten in Ausstellungen und Katalogen gezeigt. Dieses Projekt wird von der Engineering Region Rhein Main Neckar und der Industrie- und Handelskammer Darmstadt  unterstützt.

Für die nächsten Jahre bereitet die Werkbundakademie im Sinne der Bezeichnung „Wissenschaftsstadt“ einen neuen thematischen Schwerpunkt vor, nämlich das Verhältnis von Gestaltung und Wissenschaft. In den verschiedenen Phasen seiner Geschichte hat sich der Werkbund, ausgehend von seinem Kernthema „Qualität der Gestaltung“ für jeweils aktuell gewordene Zusammenhänge  engagiert: Industrialisierung, Umwelt, Geschichte, Partizipation, Urbanität. Die Komplexität der Gestaltungsaufgaben heute, aber auch der große Fortschritt in Wissenschaft und Technik der letzten Jahrzehnte legen eine wesentliche intensivere Beachtung des „symbiotischen“ Potenzials im Verhältnis von gestalterischer und wissenschaftlicher Arbeit nahe.