Werkbundforum Frankfurt

Dem Standortwechsel von Berlin nach Darmstadt 1971 folgt 1987 der Umzug der Geschäftsstelle des Werkbunds nach Frankfurt am Main. Die Ankunft dort wird mit einer großen Jubiläumsausstellung gefeiert. Die Freude hat einen besonderen Anlass: Erstmals verfügt der Deutsche Werkbund über eigene großzügig gestaltete Ausstellungsräume. In der Weißadlergasse finden in der Folgezeit zahlreiche Ausstellungen und Symposien statt. Kritik an der Alltagskultur und die Suche nach neuen Perspektiven im Design sind vorrangige Themen der folgenden Jahre. Mit der Ausstellung „ex und hopp. Das Prinzip Wegwerf“ mahnt der Deutsche Werkbund 1989 den bewussten Umgang mit Gegenständen des Alltags an. In gleicher Richtung regt die Ausstellung des hessischen Werkbunds „Welche Dinge braucht der Mensch?“ 1995 eine neue Bescheidenheit an. Die letzte große Schau in den Räumen der Weißadlergasse beschäftigt sich unter dem Titel „war architecture“ mit dem Wiederaufbau der durch den Bosnienkrieg zerstörten Stadt Sarajevo: Beispiel für die internationale Aufmerksamkeit und Verantwortung des Deutschen Werkbunds.

Seit Schließung der Frankfurter Geschäftstelle im Jahr 1996 lebt der Deutsche Werkbund vor allem in den Initiativen und Projekten der Landesbünde sowie in dem von Regine Halter und Bernd Meurer 1993/1994 gegründeten „Laboratorium der Zivilisation – Akademie Deutscher Werkbund“ fort, aus dem 1998 die Werkbundakademie Darmstadt e.V. hervorgeht.