790629_4. IWBG Darmstadt Regionalismus im Bauen

4. IWBG Darmstadt - Regionalismus im Bauen

29.06.1979, 10:00 Uhr - 30.06.1979, 18:00 Uhr

Auf der Suche nach „Tendenzen in der heutigen Architektur“ stellte sich das 4. Internationale Werkbundgespräch die Frage, ob die Krise der Nachkriegsarchitektur durch Anknüpfung an die regionalen und lokalen Bautraditionen zu überwinden sei und so nach dem internationalen Stil der regionale Stil folge. Im Tagungsprogramm wurde vom DWB das regionale Bauen in Bezug zum vorausgehenden Tagungsthema, dem ökologischen und partizipatorischen Bauen gesetzt, und damit vereinnahmt.

Der in späteren Debatten oft angesprochenen, aber bisher nicht zitierfähige Eröffnungsvortrag mit Lichtbildern von Friedrich Achleitner zum Thema  „Gibt es überhaupt einen Regionalismus?“ konnte aufgrund der guten Materiallage rekonstruiert und als Power Point Präsentation aufbereitet werden. Indem Achleitner verschiedene Formen des Regionalismus vorstellte, wandte er sich gegen die Existenz eines einheitlichen Leitbildes „Regionalismus“. Die verschiedenen Formen wertend entlarvte er anhand seines reichen Bildmaterials Fehlentwicklungen im sogenannten „Regionalen Bauen“. Abschließend warnte er davor, den Begriff im Sinne eines „Neuen Regionalismus“ für die Anti- und Alternativbewegung zu verwenden. Entsprechend wurde die Diskussion  von der Frage nach dem Verhältnis zwischen Regionalismus und Konservatismus bestimmt. Der Tagungsleiter Lucius Burckardt urteilte abschließend, dass im Regionalen ebenso wie im Dezentralen durchaus ein Fortschritt zu sehen sei und dass die junge Generation von dem lernen sollte, was vorausgehende Generationen in einer Region gebaut haben Dabei sei Imitation – im Sinne eines davon Abschauens – durchaus legitim. Ebenso wie Regionalismus in Abhängigkeit zur „Landschaft“ müsse er aber auch in Abhängigkeit zur Gesellschaft stehen.