Zitate

  • "Brauchen wir den Werkbund noch?"

    Julius Posener 1986

  • "Im Gegensatz zum politischen Ideal der Nichteinmischung huldigt der Werkbund, da er sich als moralische Anstalt betrachtet, dem Prinzip der Einmischung."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Carl Oskar Jatho 1969

  • "Gibt es eine Idee, die in der Werkbund-Bewegung sich durchhielte, dann ist es die sachlicher Zuständigkeit, im Gegensatz zu losgelassener Ästhetik."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Theodor W. Adorno 1965

  • "Für die demokratische Staatsform wäre es ein Armutszeugnis, wenn es ihr nicht gelänge, für neue Probleme auch neue Formen zu finden."

    Quelle: 100 Jahre Deutscher Werkbudn Nw 1907 - 2007, S. 20, 2007

    Walter Rossow 1961

  • "Glauben Sie nie einem alten Mann, wenn er behauptet, daß irgend etwas unmöglich sei. Er kann sich nämlich mit dem besten Willen nicht mehr in die Verfassung eines jungen Mannes zurückversetzen, der ohne die Bürde der Erfahrung sich einfach an die Arbeit macht und vertrauensvoll alles so plant, als ob er ewig leben würde. Nur durch diesen Wurf der Phantasie kann er seine Ideen vorausschleudern, daß sie seine Lebenszeit überdauern. Nach meiner Beobachtung braucht es mindestens die Zeitspanne einer Generation, ehe sich eine neue Idee …verbreitet."

    Quelle: Vortrag in London

    Walter Gropius 1961

  • "Die Landschaft muss Gesetz werden."

    Quelle: werkundzeit, 12/1960

    Walter Rossow 1960

  • "Werkbund ist da, wo sein Mitglied wirkt und handelt aus dem Gewissen."

    Hans Schwippert 1959

  • "Mit Politik kann man keine Kultur machen, aber vielleicht kann man mit Kultur Politik machen."

    Theodor Heuss 1951

  • "Unter einer guten Form verstehen wir eine natürliche, aus ihren funktionellen und technischen Voraussetzungen entwickelte Form eines Produktes, das seinem Zweck ganz entspricht und das gleichzeitig schön ist."

    Quelle: Die gute Form

    Max Bill 1949

  • "Wir wollen nicht die Städte unserer Großväter, sondern die unserer Kinder bauen."

    Quelle: Bund tätiger Altstadtfreunde

    Walter Dirks 1946

  • "Die Geschichte des Deutschen Werkbundes ist noch nicht geschrieben worden, eines der wichtigsten und bewegendsten Kapitel der deutschen Geistesgeschichte dieser Epoche."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Theodor Heuss 1937

  • "Deutschland trägt den Hauptteil an der Entwicklung des "Neuen Bauens". Lange vor dem Kriege existierte in Deutschland die Bewegung des Deutschen Werkbundes. Hier war das Sammelbecken der Erneuerung."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Walter Gropius 1934

  • "Man kann den richtigen Gedanken auch tothetzen."

    Quelle: Die Form, Heft 17

    Adolf Behne 1930

  • "Die Arbeit ist als eines der größten Güter zu erkennen, die dem Menschen gegeben sind, das ist das Wesentliche, wie mir scheint. Daß heute die Summe der Freude in der Arbeit gering ist, das ist das Unglück unserer Zeit, das ist auch der Grund, warum die Arbeit entgeistigt, warum das Werk erbärmlich geworden ist."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie - Der Deutsche Werkbund, 1975, S. 11

    Theodor Fischer 1928

  • "Das wachsende Interesse des großen Publikums an der Entwicklung der neuen Baugestalt zeigt mit Deutlichkeit den Sinn des neuen Bauens: Gestaltung von Lebensvorgängen."

    Walter Gropius 1927

  • "Städtebau ist Landschaftssteigerung."

    Ernst May 1927

  • "Gerade wir im Werkbund sind dazu da, [...] mit allen Kräften dafür zu sorgen, daß alle diejenigen, denen die gestaltende Arbeit unserer Zeit anvertraut ist, nicht eher ruhen, bis jedes Ding, sei es das unscheinbarste oder das bedeutendste, bis ins letzte „durchformt“ ist."

    Quelle: Brief von Walter Riezler an Ludwig Mies van der Rohe

    Walter Riezler 1927

  • "Wollt mir weiß Hemd kaufen, kostet jetzt 24 Millionen!! Der Schuft von Kassierer gibt mir zweieinhalb Millionen in Fünftausend-Mark-Scheinen, das sind fünf Pack so dick wie zwei Fäust. Hab protestiert – nix genützt. Hab’s in die Taschen gestopft."

    Oskar Schlemmer 1923

  • "Drei Tage in Weimar, und man kann auf Lebenszeit kein Quadrat mehr sehen. Malewitsch hat 1913 schon das Quadrat erfunden. Welch ein Glück, daß er sich’s nicht hat patentieren lassen. Das höchste der Bauhausgefühle: das individuelle Quadrat."

    Paul Westheim 1923

  • "Nichts überzeugt kräftiger als das Bauen."

    Bruno Möhring 1920

  • "Man sollte endlich aufhören, einen deutschen Stil erzwingen zu wollen. Der Weg zum Stil führt nicht über eine Auslese, die gleichsam von oben herab getroffen wird, sondern die die Einzelgewerbe aus sich selbst heraus bewirken müssen. Jeder von oben herab, in unserem Fall also von über den Gewerben schwebenden Ästheten und Organisatoren über Materialien und Arbeitsverfahren verhängte Sperre schneidet uns von Möglichkeiten der Entwicklung ab."

    Quelle: Anmerkungen zur Stilentwicklung

    Georg Kutzke 1919

  • "Die Erziehung zum Verständnis der Qualität ist zuförderst ein Stück sittlicher Erziehung. Der Geschmack wird die selbstverständlich Folge, nicht das Ziel dieser Erziehung sein. Die Richtlinien geschmacklicher Klärung, umrissen mit den Worten Zweckmäßigkeit, Einfachheit, Echtheit, sind ebensosehr Wegweiser Kunsterziehung wie Grundsätze ethisch gerichteter Sozialpolitik. "Materialehrlichkeit und Materialgerechtigkeit" setzen Menschen voraus, die wissen, was es um die Begriffe "Ehrlichkeit" und "Gerechtigkeit" für eine Bewandtnis hat."

    Quelle: Qualitätsarbeit und Sozialpolitik

    Bruno Rauecker 1919

  • "Kunst und Handwerk sind die beiden Fundamente, auf denen die Arbeit des Werkbundes zu fußen hat. [...] Damit rücken wir ab von jeder Art von Industrialismus."

    Quelle: Werkbundaufgaben

    Hans Poelzig 1919

  • "Der Künstler ist nicht im Werkbund, um einen neuen Stil zu erfinden, er ist darin als Techniker, man kann sagen als Moralist der Arbeit. Und der Industrielle ist nicht im Werkbund, um Industriepolitik zu betreiben, er ist nicht als Kaufmann darin, sondern auch er soll ein Werkarbeiter sein."

    Quelle: Ein Arbeitsprogramm für den Werkbund

    Karl Scheffler 1919

  • "Der Werkbund muß das Gewissen der Nation werden. Man muß an ihn glauben, man muß überzeugt sein, daß er alles Gute und Zukunftsfrohe fördert."

    Hans Poelzig 1919

  • "Auch in Bauwesen war seit langer Zeit eine starke Neigung vorhanden, die Vielgestaltigkeit der technischen Einzelheiten durch einheitliche Formgebung nach Möglichkeit zu vereinheitlichen. Es sei hier nur an die mannigfachen Versuche erinnert, auf dem Gebiete des Straßenbaues zu Normen für Pflaster aller Art zu gelangen, ferner an die Bestrebungen im Hochbau, die Einzelheiten des Wohnungsbaues, die Türen und Fenster, Beschläge und Leitungsanlagen zu normen, namentlich, wo es sich, wie bei Kleinsiedlungen, um die Beschaffung von Einzelheiten im Großen und in Massen handelte."

    Quelle: Normen im Bauwesen

    Walther Curt Behrendt 1918

  • "Der alte Werkbund scheint tot...Ist Wertarbeit noch sein Programm? Ist ein Einfluß auf die Qualitätspolitik der Kartelle überhaupt möglich?"

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Bruno Rauecker 1917

  • "Die Absicht des Deutschen Werkbundes war es schon in Basel, nicht eine Gewerbeschau zu veranstalten, sondern nach Maßgabe der erwähnten vielfach begrenzten Möglichkeiten dem Werkbundgedanken, das gesamte Kunstschaffen in seinen vielfältigen Ausdrucksformen mit Qualität zu durchdringen, zu folgen und somit die einfachsten Gegenstände, die tausendfach von der Maschine erzeugt werden, wie die kostbaren Einzelobjekte der angewandten Kunst zusammen mit den Werken der freien Kunst zur Vorführung zu bringen."

    Quelle: Zur Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Bern

    Peter Behrens 1917

  • "Aber die Tage sind nicht fern, wo die deutsche Gewerbekunst nach Paris und London wandert, um sich dort der übrigen Welt zu zeigen. Dann wird es sich nicht um Geschmacksurteile handeln, sondern um volkswirtschaftliche Entscheidungsschlachten."

    Quelle: Der deutsche Stil

    Friedrich Naumann 1915

  • "Die Ausstellung von 1914 ist die erste größere gemeinsame Arbeit der Werkbundmitglieder gewesen. [...] Es war nicht schwer, zu solcher Werbearbeit die vielerlei Persönlichkeiten des Bundes zusammenzustimmen, die Besonnenen und die Verwegenen, die Stürmer und die Mahner, die Bedingten und die Unbedingten."

    Quelle: die Deutsche Werkbundausstellung Köln 1914, DWB-Jahrbuch

    Peter Jessen 1915

  • "Aber es gibt auch Lichtpunkte, und dabei Leistungen, die hohen Ranges sind und neue Gedanken künden. Vorab das österreichische Haus von Joseph Hoffmann, eine sehr originelle Schöpfung, nicht ohne preziöse Details. [...] Sodann der Theaterbau Van de Veldes, der [...] eine schöne Geschlossenheit der Räume erkennen läßt. Weiter der Fabrik- und Bureaubau des jungen Berliners Walter Gropius, der sich selbstständig an Behrens geschult hat. Ferner der amüsante, neuartige Glaspavillon von Bruno Taut, ganz aus Eisenbeton und Glas errichtet. Schließlich in der Innenarchitektur die eleganten und anmutigen Einbauten von August Endell."

    Quelle: Werkbund-Präludium

    Max Osborn 1915

  • "Wenn wir uns jetzt nach dieser Ausstellung veranlasst sehen, das Wort zu ergreifen, dann geschieht das nur, weil man zum Schluss doch in den Ministerien und den Kommunen erkennen muß, dass die Kölner Werkbund-Ausstellung, der es weder an Mitteln, noch an Reklame, noch an Förderung durch alle maßgebenden Instanzen gefehlt hat, trotz allem die Bankrott-Erklärung der gesamten Reformatoren bedeutet, die seit 15 Jahren von sich behaupten, das Handwerk künstlerisch und technisch gehoben zu haben. [...] etwas schlechteres als wie diese Ausstellung hat man uns noch nicht zu zeigen gewagt!"

    Quelle: Der "Deutsche Werkbund" und seine Ausstellung Köln 1914

    Fachverband für die wirtschaftlichen Interessen des Kunstgewerbes 1915

  • "Der Kampf des Deutschen Werkbundes ist in erster Linie ein Eroberungszug zur Gewinnung einer neuen männlichen Vernunft, es ist ein Kampf gegen die ins Ungemessene gehende Albernheit der Zeit, der Versuch, das im höheren Sinne Selbstverständliche zu legitimieren und in die alltäglichen Dinge wieder jene einfach menschliche Qualität zu bringen, die oh e weiteres klassisch wirkt."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Karl Scheffler 1914

  • "Solange im Werkbund Künstler bleiben [...], solange werden sie gegen alle vorgeschlagenen Regeln und jede Standarisierung protestieren. Der Künstler ist in seinem Wesen ein leidenschaftlicher Individualist, ein spontaner Schöpfer. Niemals ordnet er sich freiwillig der Disziplin unter, die ihn in die Normen und Regeln zwingt"

    Quelle: Werkbundstreit, Köln 1914

    Henry van de Velde 1914

  • "Schönheit ist Erlebnis, und nur, wer das Erlebnis gehabt hat, kann überhaupt wissen, worum es sich handelt.
    "

    August Endell 1914

  • "Von der Überzeugung ausgehend, daß es für Deutschland eine Lebensfrage ist, seine Produktion mehr und mehr zu veredeln, hat der Deutsche Werkbund als eine Vereinigung von Künstlern, Industriellen und Kaufleuten, sein Augenmerk darauf zu richten, die Vorbedingungen für einen kunstindustriellen Export zu schaffen."

    Quelle: Die Werkbund-Arbeit der Zukunft

    Hermann Muthesius 1914

  • "Was hat der Werkbund mit dem handel zu tun? - Gegenfrage: Gibt es irgend eine Sache, die nichts mit dem Handel zu tun hat?"

    Quelle: Die Kunst in Industrie und Handel, Werkbund-Jahrbuch 1913, S. 5

    Friedrich Naumann 1913

  • "Die Arbeit ist im vollen Gange, ´und wenn alle Mitglider des Deutschen Werkbundes in der Erkenntnis, welche große Bedeutung für dessen weitere Entwicklung dieses Unternehmen hat, sich zu ernster Mitarbeit bereitfinden, werden wir im Jahre 1914 in Köln eine Ausstellung bekommne, die des hohen Standes der deutschen Aerbeit würdig ist und reichen SEgen bringen wird. "

    Quelle: Die Kunst in Industrie und Handel, Werkbund Jahrbuch 1913

    Carl Rehorst 1913

  • "Im Deutschen Werkbund arbeiten Künstler mit Handwerkern und Fabrikanten zusammen und zwar gegen den Schund zugunsten der Qualitätsarbeit. Es ist etwa der Ruskinsche Gedankenkreis, aber moderner, praktischer und weniger eng determiniert. Es handelt sich um den Geschmack als moralische Angelegenheit, aber Moral ist hier gleichbedeutend mit Volkswirtschaft."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Hermann Hesse 1912

  • "Der Deutsche Werkbund existiert seit fünf Jahren, es gehören ihm die besten deutschen Architekten und Kunstgewerbler an, die meisten guten Bildhauer und Keramiker und eine ganze Anzahl an Industriellen, und das ist das Entscheidende. [...] Aber nicht nur das Buch, sondern diese Arbeit und Bewegung selbst sei uns willkommen! Hier ist Zukunft!"

    Quelle: Münchner "März", 1913

    Hermann Hesse 1912

  • "So weit gesteckt sind also die Ziele des Werkbundes, daß sie nicht früher ganz erreicht werden können, als bis uns neuerlich gelungen ist, unsere Wirtschaft wieder zu ordnen, so bedeutungsvoll sind aber auch diese Ziele, daß jenes Volk, dessen Schaffen bewusst zur Qualitätsproduktion entwickelt ist, in seinem Kreise die schwierigsten Probleme der sozialen Frage gelöst und eine neue, unserer Zeit gehörige und williger befolgte Sittlichkeit gefunden haben wird."

    Quelle: Die staatsbürgerliche Bedeutung der Qualitätsarbeit

    Adolf Vetter 1911

  • "Gute Arbeit, "und zwar im Sinne des verwendeten Materials und er technsichen Ausführung und gut im Sinne der Form und der Farbe", kurz "anständige" Arbeit, "Qualität", wie Fischer sich ausdrückte, "honesty", wie schon Carlyle und Ruskin sie gefordert, das war es, was man verlangte...Aber ist Kultur in diesem Sinne auf der Grundlage der kapitalistischen Wirtschaftsordnung überhaupt möglich?"

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 11

    Heinrich Waentig 1909

  • "So wird auch, so hoffen wir, unser Bund nicht ein all zu langes Leben haben. Das klingt paradox, aber wir meinen, wenn unser Bund in annähernd zehn Jahren seine Arbeit getan hat, dann könnte er das Zeitliche segnen. Bis dahin aber ist außerordentlich viel Arbeit zu leisten."

    Quelle: Gründungsrede zum Deutschen Werkbund in München

    Theodor Fischer 1908

  • "Die Ziele sind gut, aber der Werkbund wird sie nie erreichen. Die Mitglieder dieses Bundes sind Menschen, die versuchen, an die Stelle unserer gegenwärtigen Kultur eine andere zu setzen. Warum sie das tun, weiß ich nicht. Aber ich weiß, daß es ihnen nicht gelingen wird. In die Speichen des rollenden Rades der Zeit hat noch niemand mit plumper Hand einzugreifen versucht, ohne daß ihm die Hand weggerissen wurde."

    Quelle: Zwischen Kunst und Industrie, Katalog 1975, S. 13

    Adolf Loos 1908

  • "So hat sich aus einer unhemmbaren wirtschaftlichen und technischen Entwicklung der Zeit eine große Gefahr an der Wurzel kunstgewerblichen Handels herausgebildet, die Gefahr der Entfremdung zwischen dem ausführenden und erfindendem Geiste. Diese Gefahr lässt sich nicht verschleiern, auch aus der Welt zu schaffen ist sie nie wieder, solange es eine Industrie gibt. Man muss also versuchen, die zu überwinden, dadurch, daß man die entstandene Trennung zu überbrücken trachtet. Das ist das große Ziel unseres Bundes. Eine Gesundung des Kunstgewerbes ist nur möglich, wenn die erfindenden und die ausführenden Kräfte wieder enger zusammenwachsen."

    Quelle: Gründungsrede am 5. Oktober in München

    Fritz Schumacher 1907

  • "Die Frage des Stils ist eben keine Kunstfrage. Ihrer Natur gleicht derjenigen der Religion, der Politik und der Soziologie! Jedermann steht das Recht zu, diesen Fragen auf den Grund zu gehen! Jedermann hat eine Gefühl davon, daß es sich um Gemeingut handelt! Der Stil ist die Quintessenz alles dessen, was der Geist und der Geschmack einer Epoche all ihren Produkten aufgeprägt hat."

    Quelle: Der neue Stil

    Henry van der Velde 1907

  • "Wird nicht fortwährend an der Aufklärung, an der Geschmacksbildung, an der Erziehung des Verständnisses für Gediegenheit, Qualität und künstlerische Gestaltung gearbeitet? Beruht diese Arbeit nicht vielmehr auf der Kraft des Persönlichen, als auf unpersönlichen Bundesbeschlüssen, die von der offen zugestandenen Voraussetzung ausgehen, daß Schundfabrikation nötig sei, damit Mittel erworben werden, um gelegentlich mal was Anständiges zu machen. Diese eine, am Bundestag gegebene Erklärung, ist ein sicheres Zeichen dafür, daß die überpolitische Rücksicht auf die vielen der Reinheit und Schärfe des Grundsatzes nicht zuträglich war."

    Quelle: Der Deutsche Werkbund

    Joseph August Lux 1907

  • "So tritt uns unsere Dritte Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung entgegen, als ein Bild des Strebens nach hohen Idealen. Mag ihre Verwirklichung auch nicht überall in gleichem Maße gelungen sein, so sehen wir doch unsere Künstler auf guten Wegen rüstig und siegesgewiss vorwärtsschreiten. Hohe Ziele leuchten ihnen voran, schöpferische Kraft und jugendfrische Begeisterung sind ihre Führerinnen. Wir aber gehen freudig mit Ihnen der neuen Schönheit entgegen."

    Quelle: Der neue Stil

    Paul Schumann 1906

  • "So erwuchs aus der an und für sich sinnlos erscheinenden Stiljagd des neunzehnten Jahrhunderts nur eine höhere künstlerische Forderung an die moderne Architektur: die der Beherrschung aller Mittel, die die bisherige Kultur zur Verfügung gestellt hat in einem einheitlichem Sinne, ihre Verwendung zu einem höheren künstlerischem Zweck."

    Quelle: Stilarchitektur und Baukunst

    Hermann Muthesius 1902