Sehen und Verstehen

Sehen und Verstehen

Designsammlungen in Deutschland

08.11.2007, 19:30 Uhr - 22:00 Uhr

Die Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung, das Wilhelm-Wagenfeld Haus in Bremen
Vortrag von Beate Manske M.A. bei Hessen Design, Eugen-Bracht-Weg 6

Grundlage der in Europa einzigartigen Sammlung Wilhelm Wagenfeld ist der Nachlass des berühmten Designers Wilhelm Wagenfeld (Bremen 1900 – Stuttgart 1990), von seiner Frau Erika Wagenfeld als gemeinnützige Stiftung großzügig übergeben; die zweite Stifterin ist die Stadtgemeinde.

Inzwischen verfügt die Stiftung, die von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet wird, über eine Sammlung von rund 4800 Einzelstücken und Konvoluten. Dazu kommen Entwurfs-skizzen, technische Zeichnungen, Modelle, Korrespondenzen und Archivalien. Die wissen-schaftliche und kuratorische Betreuung obliegt der Kunsthistorikerin Beate Manske, die – zusammen mit dem Design Zentrum Bremen - in der eigens für diesen Zweck umgenutzten, behutsam neu gestalteten, klassizistischen Ostertorwache, dem Wilhelm-Wagenfeld-Haus, arbeitet.

Das Wilhelm-Wagenfeld-Haus ist ein wesentlicher Baustein der intensiven Designförderungs-strategie des Landes Bremen seit Anfang der 90er Jahre. Es wirkt vor allem mit Ausstellungen weit über die Grenzen Bremens hinaus und wird auch international wahrgenommen. Wilhelm Wagenfeld selbst wollte sich eine Musealisierung seiner gestalterischen Lebensarbeit nicht vorstellen. Ihm lag daran, dass seine Gedanken, Entwicklungen und Produktkonzepte für die Arbeit zukünftiger Generationen und für neue Phasen industrieller Produktion Impulse geben. Dazu gehören die technologisch innovativen ebenso wie die in der Umsetzung gesellschaftlicher Belange kreativen Disziplinen in der Ausbildung, in der beruflichen Praxis und in der Information der Öffentlichkeit.

Mit dem Wagenfeld-Haus ist also nicht nur ein spezieller Ort der Sammlung, sondern mit zahlreichen Aktivitäten auch ein Ort der Kommunikation heutiger Designprobleme entstanden. So war beispielsweise das Darmstädter Institut für Neue Technische Form mit einer Dieter-Rams-Ausstellung zu Gast.

Die Vorträge der Reihe „Sehen und Verstehen“ zeigen nicht nur die Vielfalt der Sammlungen und deren erstaunliche Entwicklungen in Deutschland. Sie sind auch geeignet, für den Designstandort Darmstadt und für die hessische Designpolitik Anregungen und Impulse zu geben.