791123_5. IWBG Darmstadt - Gestalt aus der Technik
5. IWBG Darmstadt - Gestalt aus der Technik
23.11.1979, 11:00 Uhr - 24.11.1979, 17:00 Uhr
In der Einladung des 5. Internationalen Werkbundgesprächs wurden nochmals die Ziele der Werkbundgespräche definiert: Sie sollen ein „Forum“ bilden, auf welchem aktuelle Themen der Architektur vertiefend diskutiert werden können. „Die referierenden Fachleute werden nach dem Gesichtspunkt eingeladen, dass sie sich ergänzen und so Information akkumuliert wird.“ In der Einführung verwies Lucius Burckhardt auf den bisher erzielten medienwirksamen Erfolg der Gespräche. Viele der Referenten seien im Anschluss an die Werkbundgespräche von anderen Organisationen eingeladen worden oder hätten ihre Positionen in Aufsätzen für Fachzeitschriften darstellen können.
Inhaltlich befasste sich das Gespräch mit Gebäuden und städtebaulichen Ensembles, bei denen die moderne Bautechnik bewusst als Gestaltungsmittel eingesetzt wurde und das Maschinenhafte durch Hervorhebung der Installation betont wird. Vorgestellt werden sollten Bauten mit hoher Flexibilität und hohem Installationsgrad. Die Diskussion sollte zeigen, welche Bedeutung dieser Architektur im Vergleich zu den in den ersten vier Werkbundgesprächen vorgestellten Architekturen (Partizipatorische Architektur, Rationale Architektur, Oeko-Architektur, Regionalismus) zukomme.
Insgesamt wurde mehr Bescheidenheit im Sinne einer reduzierten Bautechnik, die mehr Qualität und Benutzerorientierung aufweist, gefordert. Die Kritik an den vorgestellten Bauten orientierte sich an den Bauaufgaben. Traditionell mit viel Technik verbundene Gebäude wie Müllverbrennungsanlagen oder Radiostudios fanden auch in ihrer installationsintensiven Form Zustimmung, während solchermaßen gestaltete Schul- und Bürobauten kritisiert wurden. Doch im Vergleich zu den vorausgegangenen Werkbundgesprächen ließ das die Reihe abschließende Gespräch die übliche lebhafte Diskussion vermissen.